Der Begriff Party bezeichnet in Rollenspielen eine Gruppe von Charakteren, die sich auf den Weg machen, Abenteuer zu erleben und Monster zu bekämpfen. Das Wort Party ist dabei ein typischer Fachbegriff aus dem Spiele-Jargon und wird bei Beschreibungen der Spielmechanik herangezogen, wenn die Menge der gleichzeitig steuerbaren Charaktere gemeint ist. Man unterscheidet dabei nicht zwischen dem Kampfsystem und der restlichen Spielerfahrung, tatsächlich aber ist besonders das Kampfsystem entscheidend von der Anzahl und der Konstellation der zur Verfügung stehenden Einheiten betroffen.
Steuerung[]
Weil es sich bei Final Fantasy hauptsächlich um Einzelspielertitel handelt, steuert der Spieler alle Figuren gleichzeitig - in MMORPGs jedoch wird jeder Charakter der Gruppe von einem anderen Spieler kontrolliert. Wenn eine ganze Gruppe gesteuert wird, so steht in Städten, Verliesen und der Weltkarte meist eine einzelne Figur stellvertretend für die Gesamtheit, es gibt aber auch Ausnahmen wie Final Fantasy VIII, wo zumindest außerhalb der Weltkarte alle Figuren hintereinander herlaufen, und Final Fantasy XII und Final Fantasy XIII, wo ständig alle Gruppenmitglieder sichtbar sind, weil es keine Weltkarte gibt.
Im Kampf wählt der Spieler für jede Figur nacheinander die jeweilige Aktion aus, die anschließend in Abhängigkeit von bestimmten Variablen und Parametern automatisch durchgeführt wird. Nacheinander deshalb, weil es sich bei fast allen Titeln um rundenbasierte Kampfsysteme handelt. Die Ausnahme bilden hier die beiden MMORPGs, die auf Quasi-Echtzeit-Duelle setzen.
Auswirkung für die Spielmechanik[]
Im Verlauf der Serie wechselt Square Enix hin und wieder die Anzahl der zur Verfügung stehenden Charaktere. Besonders im Kampfsystem schlägt sich dies nieder und verändert dadurch grundlegende Voraussetzungen.
Partys mit vier Figuren[]
In den frühen Spielen der Seriengeschichte wird vornehmlich auf vierköpfige Gruppen gesetzt. Dies hängt nicht zuletzt mit dem Einsatz der Berufe zusammen, die in diesen Spielen meist eine wichtige Rolle der Spielmechanik einnehmen. Aufgrund der jeweiligen Stärken und Schwächen der einzelnen Klassen muss der Spieler solche Kombinationen wählen, die ihm in den Kämpfen den größten Vorteil bieten. Zumeist empfehlen sich Aufstellungen, die sowohl physische als auch magische Angriffskraft widerspiegeln und gleichzeitig unterstützende Hilfsbefehle abdecken, beispielsweise durch einen offensiven Krieger, einen Unterstützer wie zum Beispiel einen Dieb, einen Weißmagier für die Heilung und einen Schwarzmagier für magische Angriffe. Eine vierköpfige Party gilt oftmals als die "klassische" Aufstellung für ein Final Fantasy und wird auch oft in vielen anderen Rollenspielen verwendet. Aufgrund der mehr oder weniger exakt definierten Rollenverteilung ist es für den Spieler leicht zu überschauen, welche Handlungsmöglichkeiten ihm offen stehen. In Final Fantasy II und Final Fantasy V jedoch können die Fähigkeiten der Spielfiguren mehr oder weniger frei bestimmt und zugewiesen werden. Nichtsdestotrotz bleibt es dennoch oft bei einer ausgewogenen Verteilung in Angriff, Verteidigung und Unterstützung. Der verbleibende vierte Charakter kann eine der drei anderen Figuren unterstützen, indem er beispielsweise als zweiter Schadensausteiler eingesetzt wird, oder sich eventuell ganz eigene Fähigkeiten aneignen, die Teile mehrerer anderer Grundtypen vereinen. Ein gutes Beispiel ist der Geomant, der sowohl Schaden austeilen als auch regenerieren und zusätzlich auch Zustandsveränderungen erwirken kann.
Partys mit drei Figuren[]
Ab Final Fantasy VII wurde oftmals die Aufstellung um eine Figur auf drei reduziert und verlangt daher eine andere Herangehensweise des Spielers. Auch hier wieder ist es der Einfluss der Berufe, der dafür den entscheidenden Ausschlag gibt, denn sie werden in diesen Spielen nicht mehr so stark betont oder fallen fast ganz weg. Statt einer Figur bestimmte Fähigkeiten zu geben, stehen diese vielmehr allen Charakteren gleichermaßen durch bestimmte Instrumente zur Verfügung, seien es Substanzen, Guardian Forces oder Lizenzen. Dennoch lassen sich aber bei Final Fantasy X und Final Fantasy XIII gewisse Berufsattribute wiederfinden - bei X im Startpunkt des Sphärobretts, bei XIII in den Rollen. Bei drei Charakteren können die Grundfunktionen Angriff, Heilung und Unterstützung leichter zugeordnet werden, aber oft sind diese gemischt oder mehr oder weniger gleichmäßig verteilt zu finden. Die Attribute der Gegner (Trefferpunkte, Angriff, Verteidigung, etc.) wurden weiterhin an die geringere Figurenzahl angepasst, sodass der Wegfall nicht spürbar ist und die Kämpfe nach wie vor gleich schnell beziehungsweise gut abgewickelt werden können.
Andere Aufstellungen[]
In Final Fantasy IV können als einzige Ausnahme sogar fünf Figuren in die Kämpfe ziehen, die zwei Reihen zu je zwei und drei Charakteren bilden; dabei steht eine von beiden Kampflinien vorne und die andere hinten. Die Vordere ist aufgrund der Reihenspezifikation als Offensivkräfte zu verwenden, die Hintere als Unterstützer und Heiler - in der vorderen Reihe teilen die Figuren vollen physischen Schaden aus, stecken aber auch vollen Schaden ein, in der hinteren Reihe werden beide Werte halbiert, aber Magie und Fernangriffe sowie Sprung sind davon unbetroffen. Deswegen sollten Figuren wie Tellah, Palom, Porom oder Rosa in die hintere Reihe gestellt werden. Mit der Fertigkeit Reichweite ist es jedoch möglich, einen Charakter ohne Schadensabzug aus der hinteren Reihe physisch angreifen zu lassen.
In den beiden MMORPGs Final Fantasy XI und Final Fantasy XIV steuert jeder Spieler nur eine einzige Figur und kämpft mit anderen realen Spielern in Verbänden von bis zu acht Gruppenmitgliedern. Auch hier hat jeder seine spezifische Rolle, die ihm anhand des Jobs und der ausgewählten Rasse zu Grunde liegt. Dies sorgt für eine Komplexitätsreduktion während des Spielens und vermeidet Hektik und Unübersichtlichkeit während dem Kampfgetümmel.
Etymologie[]
Party bezeichnet im englischen Sprachgebrauch eine Vereinigung von gleichgesinnten Menschen, sowohl in dem Sinne, wie der Begriff bei uns aufgefasst wird - also als Fest mit Freunden - als auch als organisationeller Verband wie bei politischen Parteien.
Spielmechanik | |
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