Final Fantasy XIV (jap. ファイナルファンタジーXIV, Fainaru Fantajī Fōtīn) wurde während Sonys Pressekonferenz bei der E3 am 2. Juni 2009 angekündigt. Beim nunmehr vierzehnten Teil der Serie handelt es sich wie bei Final Fantasy XI um ein MMORPG, welches auch vom selben Team entwickelt wurde und dieselbe Grafik-Engine nutzt wie die Spiele der Fabula Nova Crystallis, die Crystal Tools. Final Fantasy XIV ist am 30. September 2010 weltweit für den Windows-PC erschienen, eine PlayStation 3-Version wurde für März 2011 angekündigt, jedoch wurde dieser Termin zwischenzeitlich auf Januar 2013 verschoben, wobei auch dieser Termin nicht eingehalten werden konnte. Eine limitierte Sammler-Edition wurde bei Vorbestellung bereits am 22. September ausgeliefert.
Final Fantasy XIV erhielt nach seinem Start scharfe Kritik, was zu einer öffentlichen Entschuldigung und einem Austausch der verantwortlichen Produzenten führte. Square Enix gab im Oktober 2011 bekannt, das Spiel umfassend zu überarbeiten und einen Relaunch unter dem Titel Final Fantasy XIV: A Realm Reborn vorzunehmen; dieser erfolgte weltweit am 27. August 2013 in Form einer Standard- und einer Sammleredition. Infolge dessen erhielt die erste Version des Spiels im November 2012 ihr letztes Update und wurde noch im selben Monat beendet, sodass sie heute nicht mehr spielbar ist.
Spielmechanik[]
Der generelle Spielablauf ähnelt dem von Final Fantasy XI beziehungsweise dem von MMORPGs überhaupt. Im Spiel wird Fortschritt durch das Absolvieren von Missionen und Aufträgen erzielt. Diese Missionen decken die Handlung des Spiels portionsweise auf und erlauben das gemeinsame Spielen mit anderen Spielern. Ein bedeutender Unterschied ist dabei, dass der Fokus weit weniger auf dem Mehrspieleraspekt beruht wie noch bei Final Fantasy XI. Auch Einzelspieler können durchaus viele Inhalte des Spiels für sich selbst erschließen. Die Stadtstaaten Eorzeas dienen als Treff- und Sammelpunkte der Spieler, von wo aus sie gemeinsam ihre Missionen antreten, sich unterhalten, Gilden besuchen oder Freizeitaktivitäten nachgehen. Die Zeit verläuft dabei in Eorzea nicht in Echtzeit, sondern ein voller Tag im Spiel dauert eine Stunde in Echtzeit.
Charaktererschaffung[]
Final Fantasy XIV bietet ein einfaches, aber dennoch umfassendes System zur Charakterkreation. Bei der Charaktererstellung stehen Feinheiten wie Augengröße und -farbe, Haut, Haartyp und -farbe sowie Strähnen und Farbverläufe zur Auswahl, und weiterhin die Formen von Augen, Mund und Nase. Außerdem können noch Extras wie Tätowierungen oder Narben gewählt werden. Zusätzlich können bestimmte Aktionen im Spiel dauerhafte Auswirkungen auf das Aussehen haben. Neben der Rasse, die gleich als erstes bestimmt wird, muss auch ein Geschlecht sowie die Zugehörigkeit zu einem von jeweils zwei Clans gewählt werden, was ebenfalls weitere äußerliche Unterschiede mit sich zieht.
Insgesamt ergeben sich durch Rasse, Geschlecht, Clan und Grundtyp bereits 80 verschiedene Möglichkeiten, die durch die Gesichtsparamater weiter individualisiert werden können. Zum Abschluss muss eine Startdisziplin, ein Server, der individuelle Glückstag und der angebetete Gott der Zwölf gewählt werden.
Bei den Rassen ist die Ähnlichkeit zu denjenigen aus Final Fantasy XI auffällig, was von den Entwicklern auch beabsichtigt ist. Einerseits haben sich diese Rassen bezüglich der Spielbalance bewährt, andererseits sollten sich Spieler schnell zurechtfinden, die von Final Fantasy XI überlaufen. Unter anderem mit dieser Maßnahme wurde ihnen ein Wechsel nahe gelegt. Die folgenden Rassen standen zur Auswahl:
- Hyuran: Sie ähneln Menschen und stellen die Größte Gruppe der Population von Eorzea dar. Sie sind technologisch fortgeschritten und haben ein ehrenhaftes Gemüt. Vom Stamm der Hochländer konnten nur männliche Charaktere erstellt werden.
- Elezen: Elfenhafte Nomaden. Sie sind hochgewachsen und haben lange und dünne Gliedmaßen. Sie stehen in Zwietracht mit den Hyur, allerdings gibt es auch Regionen, in denen beide friedlich koexistieren.
- Lalafell: Kleine, rundliche Wesen, die zu allen anderen Rassen freundliche Beziehungen pflegen. Trotz ihrer geringen Körpergröße sind sie flink und agil. Weiterhin sind sie sehr familienbewusst.
- Miqo'te: Sie sind einzelgängerische, katzenartige Wesen, die sich auf die Jagd spezialisiert haben. Zahlenmäßig stellen sie die geringste Population dar. Sie tendieren dazu, die anderen Rassen zu meiden. Es konnten nur weibliche Miqo'te erstellt werden.
- Roegadyn: Sie sind große und massige Wesen, die sich dem Meer verbunden fühlen und sich demnach auf Fischfang oder Seefahrerei konzentrieren. Sie mögen es, ihre Stärke mit anderen zu messen. Es konnten nur männliche Roegadyn erstellt werden.
Gildenfreibriefe[]
Die Missionen werden in Form von Gildenfreibriefen ausgeschrieben. Es sind rechteckige Karten aus farbigem Kristall, die von der Abenteurergilde herausgegeben werden und die Abenteurer zu Aufträgen berechtigen. Sie sind in wertvolle Metallrahmen eingearbeitet und zeigen die Schutzheiligen Eorzeas samt ihrer Tugenden. In jeder Schänke können sich die Abenteurer verschiedene Freibriefe zeigen lassen, die ihren Fähigkeiten und ihrem Status entsprechen. Für die Erfüllung von schwierigen Aufträgen können sich Abenteurer zusammenschließen, um von ihren Privilegien zu profitieren. Wenn alle verschiedene Freibriefe mit sich bringen, können diese zu einer Kampagne kombiniert werden. Insgesamt gibt es acht Kategorien von Freibriefen, die verschiedene ehrhafte Tugenden wie Tapferkeit, Beständigkeit, Zuverlässigkeit oder Hingabe repräsentieren und entsprechende Aufträge und Missionen unter sich bündeln.
Ausrüstung[]
Das Ausrüstungssystem ist der Dreh- und Angelpunkt in Final Fantasy XIV, da es den Spielstil der Abenteurer beeinflusst und an ihre Entwicklung gekoppelt ist. Durch das bloße Ändern von ausgerüsteten Waffen oder Werkzeugen kann nicht nur der Spielstil und die damit einhergehenden aktiv verwendeten Fertigkeiten geändert werden, sondern auch die äußere Erscheinung. Durch dieses Prinzip kann sich der Spieler jederzeit optimal auf die Situation einstellen, wobei jedoch ein Wechsel der Waffen nur außerhalb von Kämpfen erfolgen kann. Jede Waffe und jedes Werkzeug beinhaltet bestimmte spezifische Fähigkeiten, die zur Disziplin passen und die durch häufigen Gebrauch effektiver werden. Auf ein Level-System wird somit vollständig verzichtet.
Disziplinen und Lebensstil[]
Durch die Ausrüstungsgegenstände werden den Abenteurern bestimmte Disziplinen zugesprochen, die weitestgehend bestimmten Charakterklassen aus anderen Teilen der Serie entsprechen. Dabei können diese Disziplinen in vier große Gruppen eingeteilt werden: Die „Krieger“, die ihr Heil mit Waffen in der Schlacht suchen; die „Magier“, die sich seltsamer Artefakte bedienen und sich der Erforschung der magischen Künste verschrieben haben; die „Sammler“, die im Gelände arbeiten und der Natur ihre Schätze abringen; und die „Handwerker“, die sich mit ihren Werkzeugen auf das Herstellen von Gütern verstehen. Das Ausrüstungssystem lässt dabei jedem Spieler die Wahl, ob er sich spezialisieren oder ein Allrounder sein möchte.
Die folgende Auflistung zeigt die verschiedenen Disziplinen auf:
Krieger[] |
Magier[] |
Handwerker[] |
Sammler[] |
Dabei ist zu beachten, dass alle diese Disziplinen Teile eines funktionierenden Sozialsystems sind, in welchem sich die Bewohner der Spielwelt selbständig mit Lebensmitteln und Ausrüstungsgegenständen gemäß ihrer Fähigkeiten versorgen. Ein Gladiator kann beispielsweise ein Monster erlegen und das Fleisch zu einem Gourmet bringen, aus dem dieser dann Nahrung erzeugt und sie verkaufen kann. Das Tierfell bringt er zu einem Gerber und lässt sich daraus eine Rüstung herstellen. Oder ein Druide findet beispielsweise in den Wäldern gewisse Zutaten, die er sich von einem Alchemisten aufbereiten lassen kann.
Spielwelt[]
Die Welt von Final Fantasy XIV trägt den Namen Eorzea und ähnelt Vana'diel aus Final Fantasy XI hinsichtlich Landschaft und Geografie. Die Bevölkerung besteht erneut aus verschiedenen Rassen, die denjenigen aus Final Fantasy XI ähneln, damit diese Spieler einen schnellen Einstieg erhalten können. Die Welt ist erneut sehr weitläufig und abwechslungsreich gestaltet worden. Zur Überbrückung großer Distanzen können Spieler mittels Ätheryt zwischen bestimmten Punkten teleportieren. Zu Beginn des Spiels entscheidet sich der Spieler für die Anhängerschaft zu einem von drei Stadtstaaten. Die Waldstadt Gridania befindet sich im Osten Aldenards, die Meeresmetropole Limsa Lominsa liegt im Süden der Insel Vylbrand, und das Sultanat Ul'dah liegt weit im Süden Aldenards in der Ödnis ausgedehnter Felswüsten.
Handlung[]
Zwölf Götter wachen seit jeher über Eorzea und nahmen sich der fünf Völker an, die vor langer Zeit in ihr sonst leeres Land einströmten, da sie von ihrer Zähigkeit angetan waren und seitdem ihre Geschicke leiteten. Die Götter wurden als die Zwölf bekannt und verehrt, während unterdessen zahlreiche Dörfer gegründet wurden, sich zu Städten entwickelten und zu Stadtstaaten heranwuchsen. Doch seit jeher herrschten Zwist und Unstimmigkeit in Eorzea. Oftmals beherrschten Verrat und gebrochene Schwüre die Beziehungen, und somit wurden viele Schlachten geschlagen und viele Dörfer zur Erde verbrannt, aus der sie entstanden.
15 Jahre vor Spielbeginn änderten sich diese Verhältnisse schlagartig, als die bis dahin geltende Großmacht Ala Mhigo von einer bislang völlig unbekannten Armee überrannt wurde. Gegen die futuristischen Waffen und vollmetallenen Rüstungen der Streitkräfte des Garleischen Kaiserreichs hatten die Verteidiger keine Chance. Der gesamte Norden Eorzeas wurde im Zuge dessen überrollt und in Schutt und Asche gelegt. Dies war der ausschlaggebende Punkt für die anderen Stadtstaaten, ihre ewig andauernden Feindschaften beiseite zu legen und sich auf die gemeinsame Bedrohung zu konzentrieren. Sie gründeten folglich ein geheimes, militärisches Bündnis, allerdings fand die befürchtete Invasion in den Süden unerklärlicherweise nie statt. Aus diesem Grund leben die Bewohner Eorzeas seitdem in Furcht vor einem Angriff. Diese Zeit des unruhigen Friedens wird demnach als die Zeit der Stille bezeichnet. Vor zehn Jahren schließlich wurde der erste der Primae in Eorzea gesichtet. Diese entsetzlichen Kreaturen wurden von einigen wilden Stämmen heraufbeschworen, um die Stadtstaaten einzuschüchtern. Beide Ereignisse prägten nachhaltig das Bild Eorzeas.
Die Stadtstaaten der neuen Allianz bildeten stehende, flexible Heere aus um einem potenziellen Angriff gewachsen zu sein. Stadtwachen, Söldner und ausgeschiedene Soldaten fanden dagegen kaum mehr Beschäftigung und verfielen teilweise der Kriminalität. Angesehene Söldnerführer schlossen sich daraufhin zusammen und gründeten ein Netzwerk von Gilden, die diesen verlorenen Seelen eine neues Zuhause bieten sollte und sie durch gute Taten rehabilitieren ließ. Diese Gildenanhänger werden als die Abenteurer bezeichnet und sind begründen mit ihren Handlungen das Zeitalter der Abenteurer. Auf unerklärliche Weise entwickelten seither einige Abenteurer die Gabe, bestimmte Dinge in der Vergangenheit zu manipulieren. Diese Gabe weckt seitdem große Furcht, aber auch die Machtgier der Führer.
Entwicklung[]
Final Fantasy XIV wurde unter dem Codenamen Rapture entwickelt. Produziert wurde es von Hiromichi Tanaka, der bereits für Final Fantasy XI verantwortlich war. Der ursprüngliche Direktor des Spiels war Nobuaki Komoto, der künstlerische Leiter ist Akihiko Yoshida (Vagrant Story, Final Fantasy XII), der Soundtrack stammt erstmals seit Final Fantasy IX wieder komplett aus der Feder von Nobuo Uematsu. Erste Previews bezeugten dem Spiel großes Spielspaß-Potenzial, allerdings fielen Tests und Beurteilungen sehr durchwachsen aus. Während audiovisuell wenig Kritik anfiel, wurden diverse Aspekte der Spielmechanik negativ bewertet.
Als Reaktion zog sich zwei Monate nach der Veröffentlichung im November 2010 Tanaka vom Posten des Produzenten zurück und Komoto wurde seines Amtes als Direktor enthoben. Naoki Yoshida ersetzt sie fortan und erfüllt beide Rollen. Seitdem werden regelmäßige Botschaften des Entwicklerteams an die Spielergemeinschaft veröffentlicht, in denen die neuesten Entwicklungen und anstehende Ereignisse zum Thema gemacht werden. Durch Foren und Umfragen erhalten die Entwickler Feedback der Spieler und versuchen dieses stärker zu beachten und zu implementieren.
Eine Version für die Xbox 360 wurde bislang nicht offiziell ausgeschlossen. Bislang galt lediglich, dass Verhandlungsgespräche mit Microsoft laufen würden. Die PS3-Fassung war ursprünglich für das Frühjahr 2011 angesetzt, doch dieser Termin wurde zunächst um einige Monate verschoben, später sogar auf unbestimmte Zeit. Offiziell lautet die Begründung, dass die Fassung noch nicht auf dem Stand der PC-Version sei. Als Entschädigung wurde die kostenfreie Testphase verlängert.